persönlich,  Über mich

Ich passe in keine Schublade – ich bin so viel mehr als…

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Mehr als ein Beruf: viele Interessen und Talente

…nur Biologin. Wenn ich Menschen kennenlerne, ist nach „Wie heißt du?“ die erste Frage „Was machst du so?“ Die meisten zielen dabei auf den Beruf ab. Der Status in unserer Gesellschaft hängt stark davon ab, womit wir unser Geld verdienen. Dabei ist mir Status so egal – denke ich zumindest. Wir haben alle eine Identität jenseits des Jobs. Auch wenn bei mir die Schublade Biologin zugegeben gut passt, so bin ich gelangweilt von dieser Kategorisierung in den ersten Minuten des Kennenlernens. Denn nicht jeder identifiziert sich mit dem eigenen Beruf so sehr. Viel interessanter finde ich deshalb die Frage: „Womit beschäftigst du dich?“.

In einem Bewerbungsgespräch wurde ich gefragt, was ich denn sonst noch so mache, außer den Interessen, die in meinem Lebenslauf stehen – Yoga, Meditation, Bergsteigen und Kosmetik herstellen. Daraufhin bin ich in Redefluss geraten. Ich bin so viel mehr als nur ein paar Interessen und Talente. Ich bin nicht nur Biologin. Ich bin Bloggerin, (Balkon-)Gärtnerin, stelle selbst formulierte Kosmetik her, jobbe in einem Klamottenladen, fotografiere gerne, bin Köchin, Bäckerin, Tante, Hundesitterin…und seit letztem Wochenende auch nicht mehr nur in meinem Wohnzimmer DJane. Und dann ist da noch mein weirdes Hobby, mich mit kritischen und bedenklichen Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen.

Auch ohne Zertifikat wertvoll

In Bezug auf das Bewerbungsgespräch waren die vielen Interessen vielleicht nicht ganz so förderlich. Die Position habe ich nicht bekommen. Meine persönliche Vielfalt, könnte den Eindruck erweckt haben, ich hätte gar keine Zeit für einen Job. Oder aber, dass ich ein gutes Zeitmanagement und Projektmanagement-Kenntnisse habe. Am Laborarbeitsplatz meiner ehemaligen Arbeitskollegin hing eine Postkarte mit dem Spruch „Ich brauche keine Arbeit, Geld reicht mir völlig“. Da ist was dran, denn wenn wir all unsere vielen Interessen voll ausleben, können sie unsere gesamte Zeit füllen. In der Praxis ist es aber so, dass ich die Hobbys nur phasenweise auslebe. Mittlerweile habe ich das Glück, dass Beruf und Hobbys sich stark überschneiden. Insofern trifft dieser Postkartenspruch nicht auf mich zu. Ich bin dankbar für diese Frage im Vorstellungsgespräch, denn diese hat mir ehrliches Interesse an mir vermittelt und mir in einer schwierigen Phase vor Augen geführt, dass ich doch so viel mehr bin, als das, was ich, durch Zertifikate belegt, erlernt habe.

Das vermeintliche Scheitern und seine Vorteile

Geht es um Instagram oder Arbeit, dann soll man sich doch bitte für eine Sache entscheiden. Zu einem gewissen Grad auch völlig richtig. Denn Fokus ist wichtig, aber Fokus darf sich auch immer wieder verlagern, oder? Dann fühlt es sich auch nicht so an, als würde man scheitern, wenn man gerade zu Projekt X gerade keine Zeit findet. In unserer Gesellschaft wird uns vermittelt, sich dafür entschuldigen und rechtfertigen zu müssen, wenn wir unsere Pläne ändern. Das vermeintliche Scheitern hält viele von uns davon ab, Vorhaben zu realisieren und einfach auszuprobieren. Dabei ist es kein Scheitern, sondern einfach Erfahrungen sammeln. Es sind doch die vielen Interessen, Talente und Aufgaben, die uns Menschen so interessant machen und unsere Persönlichkeit formen. Unterdrücken wir ein Interesse und träumen stetig nur von etwas, statt es zu tun, versetzt uns das in Stress, weil wir einen Teil unserer Persönlichkeit unterdrücken.

Perfektionismus hindert am Ausprobieren

Vor drei Wochen hatte ich ein Gespräch darüber, ob ich als DJane auf einem Event auflegen werde. Ich war mir noch unsicher, denn ich hatte den Glaubenssatz, dass ich nicht jedes Talent, das ich habe, auch ausleben sollte. Mein Gesprächspartner antwortete nur: „Doch, natürlich kannst und solltest du das alles machen.“ Banal, aber dieser einfache Satz hat mir geholfen zu verstehen, dass ich mich permanent selbst einschränke. Das liegt vor allem daran, dass mir von Social Media und der Gesellschaft eingetrichtert wird, alles perfekt machen zu müssen. Und am besten soll direkt ein Business daraus werden. Wo bleibt da der Spaß? Da hilft nur eines: die Meinungen von anderen filtern, Social Media einschränken und sich immer wieder der eigenen Werte besinnen.

Genug von Selbstoptimierung – die Kunst sich selbst treu bleiben

Tausende Webinare, wie man den Instagram-Kanal „richtig“ führt, den Blog erfolgreich macht. Diese permanente Selbstoptimierung zur Perfektion bin ich ehrlich satt. Das bedeutet so viel Druck. Deshalb hatte ich die letzten Wochen keine Lust mehr für meinen Blog zu schreiben. Ich wusste nicht, wie ich weitermachen soll. Denn ich muss doch Webinare anbieten, Freebies erstellen, jede Woche Newsletter schreiben und bitte mit perfektem Layout auf Instagram sichtbar sein und meine Expertise beweisen. „Mit ChatGPT Blogartikel erstellen ist easy“ – aber das ist eben nicht mein Weg. Das ist mir zu unpersönlich. Dafür kannst du auch jemandem folgen, der Utopia DIY repostet, ohne das große Ganze dahinter zu sehen. Was mich ausmacht, ist, dass ich die Sinnhaftigkeit beleuchte und meine eigenen Erfahrungen mit einbringe. Ich möchte stets ganz genau wissen, was dahinter steckt. Und dazu braucht es mehr, als ChatGPT kann. Recherchieren und bewerten, das kann die AI nicht. Dazu braucht es mich und das braucht Zeit und Muße. Und für mich durchaus auch Mut. Denn ich bin noch nicht ganz angekommen im Ich-zeige-mich-im-Internet-Game.

Meine Motivation

Für mich steht in Bezug auf meinen Blog an erster Stelle meine Motivation: Menschen Durchblick zu verschaffen und zu helfen, vertrauenswürdige Produkte zu erkennen. Wissensvermittlung zur Selbsthilfe, auch durch unabhängige 1:1-Beratungen und Workshops.

Meine Devise: einfach mal machen

Eigentlich so klar und trotzdem neu für mich: Ich darf aus der leistungsgetriebenen Gesellschaft ausbrechen, darf Möglichkeiten, die sich mir bieten, ausprobieren. Ich muss nicht alles perfekt verfolgen und mit allem erfolgreich werden. Es reicht völlig, wenn es Spaß macht. Deshalb folge ich meinen Wegen nun mit dieser Devise: Weniger zerdenken, einfach machen und ausprobieren. Dabei wird sich von selbst herauskristallisieren, was ich tatsächlich langfristig verfolge.

Lass dich nicht in Schubladen stecken

Vielleicht konnte ich dich inspirieren und du denkst beim nächsten Smalltalk an die Frage „Womit beschäftigst du dich so?“

Welche Gedanken hattest du beim Lesen? Möchtest du diesen teilen oder eine eigene Erfahrung?

Schreib es in einem Kommentar! Ich freue mich, von dir zu lesen.

 

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